Sie haben es geschafft und sich soeben vom Interviewer verabschiedet. Sämtliche Anspannung fällt von Ihnen ab. Kurzzeitig kommt Freude auf, doch dann geht die Grübelei los: hätte ich mich anders verhalten sollen, habe ich die Frage nach den Freizeitaktivitäten gut beantwortet, sind mir genug Fragen eingefallen, wie ist das Lächeln des Interviewers zu deuten? So oder ähnlich rattert es im Kopf los und die Gedanken schwirren umher. Wichtig wäre, sich jetzt kurz hinzusetzen, und sich aus dieser Gedankenspirale aktiv zu befreien, denn hilfreich ist sie nur für genau eine Sache, da Sie die Entscheidung der Verantwortlichen nachträglich nicht mehr beeinflussen können.
Schreiben Sie unmittelbar nach dem Vorstellungsgespräch auf, welche besseren Antworten auf die Interviewfragen Ihnen jetzt einfallen. Notieren Sie auch Fragen, die für Sie ungewöhnlich waren und für die Sie noch nach stimmigen Antworten suchen müssen. Vielleicht fallen Ihnen jetzt, ohne die mit dem Vorstellungsgespräch einhergehende Aufregung, Small-Talk-Themen oder kleine Anekdoten ein, mit denen Sie das Gespräch hätten bereichern können. Merken Sie sich diese, damit Sie sie das nächste Mal parat haben und vergessen Sie auch nicht, sie im Vorfeld im Freundeskreis auf ihre Prägnanz und positive Wirkung zu testen. Schlimm sind nämlich Geschichten, die ein negatives Gefühl beim Interviewer hinterlassen, also unbedingt vermeiden!
Schreiben Sie auch auf, wie Sie sich gefühlt haben und überlegen Sie, was genau diese Gefühle ausgelöst hat. So kommen Sie sich selbst auf die Schliche und lernen darüber hinaus, welche Signale (Mimik, Körpersprache) Ihres Gegenübers oder welche vorherrschende Atmosphäre auf Sie gewirkt hat. Bedenken Sie dabei: auch Sie entscheiden sich!
Wenn Ihnen nichts mehr einfällt, zieht Ruhe ein und Sie haben Ihre sowieso aufkommenden Gedanken positiv genutzt und verfügen nun über einen hilfreichen Wegweiser für das nächste Vorstellungsgespräch.
Viel Erfolg! Ihre Andrea Huinink